Luftmassenmesser bei kleinem Massenstrom

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dominic_hska
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Re: Luftmassenmesser bei kleinem Massenstrom

Beitrag von dominic_hska »

Hat sich herausgestellt, dass die Zündspule nicht mehr funktioniert hat.
Haben jetzt eine Funktionstüchtige eingebaut und der Motor brummt. So weit so gut, wobei die Drehzahlfehler jetzt schon immer noch im Bereich von 30 liegen.

Sind jetzt dabei den Leerlauf ein zu stellen und müssen feststellen, dass manchmal ordentlich ins Saugrohr zurückgefeuert wird.

Wir haben keine Zünd-OT-Erkennung (an die Nockenwelle kommt man nur mit viel Aufwand ran) und spritzen daher jede Umdrehung ein und Zünden auch jede Umdrehung.
Einspritzwinkel 90°, Zündwinkel am Anfang bei 13° (das hat die Steuerung so eingestellt).

Unser Saugrohr ist aus Polyamid und man sieht die Flamme deutlich durchscheinen durch den Kunststoff.
Um das Saugrohr machen wir uns weniger Sorgen, eher darum, dass die Einspritzdüse das nicht auf Dauer mit macht.
Abgesehen davon verfeuern wir ja massig Sprit. Ziel bei dem Ganzen ist aber eine Verbrauchsreduzierung.

Wenn wir die Drosselklappe im Handbetrieb mehr öffnen und die Drehzahl steigt, haben wir noch kein Zurückfeuern festgestellt (ist kurzzeititg hoch auf 8000 min^-1, Zündwikel 38°, den Drehzalbegrenzer hatten wir auf 5000 eingestellt, hat aber nicht funktioniert).

Wir vermuten, dass die Ventilüberschneidung bei unserem kleinen 1-Zylinder so gross ist, dass das Einlassventil schon offen ist, wenn vor dem Ladungswechsel-OT gezündet wird.

Kann man für den Zündwinkel ein Minimum einstellen?
Oder habt ihr andere Ideen, wie man das Problem in den Griff bekommt ohne Zünd-OT-Erkennung?

Gruß Dominic

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Tobi
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Re: Luftmassenmesser bei kleinem Massenstrom

Beitrag von Tobi »

So weit so gut, wobei die Drehzahlfehler jetzt schon immer noch im Bereich von 30 liegen.
Bei Anzahl der Impulse pro Umdrehung steht das richtige drin? Also die TATSÄCHLICHE Anzahl der Zähne?
Nach deiner Zeichnung ein 45-1 Rad = 44 Zähne und Drehzahlerfassung Typ 0.
Wenn ja, dann kann das mit den Drehzahlfehlern aber auch an dem Seilzugstarter liegen und wäre dann "normal".
Merkwürdig ist nur, dass die Drehzahlfehler jetzt sogar noch mehr sind als vorher... :?

Sind jetzt dabei den Leerlauf ein zu stellen und müssen feststellen, dass manchmal ordentlich ins Saugrohr zurückgefeuert wird.
Zählen die Drehzahlfehler weiter hoch, wenn der Motor läuft? Wenn ja, kommen deine Fehlzündungen daher!
Wenn der Motor läuft, darf vor dem Strich auf gar keinen Fall mehr was hoch zählen.
Hinter dem Strich idealerweise auch nicht oder nur sehr sehr selten mal einer.
Dann müsste man sich bei der Drehzahlerfassung nochmal die Einstellungen ansehen.
(z.B. die Trenndrehzahl der Empfindlichkeit mal auf 1000 oder 1200 einstellen. Sie sollte aber möglichst unterhalb der Leerlaufdrehzahl liegen, wenn es geht)

Habt ihr eine Breitbandlambdasonde dran?
Solche Fehlzündungen können auch schon mal von zu magerem Gemisch kommen.
Mit dem Zündwinkel würde ich im Leerlauf auf 5-10° gehen. (Mal sehn was die anderen dazu noch so sagen)

Wenn wir die Drosselklappe im Handbetrieb mehr öffnen und die Drehzahl steigt, haben wir noch kein Zurückfeuern festgestellt (ist kurzzeititg hoch auf 8000 min^-1, Zündwikel 38°, den Drehzalbegrenzer hatten wir auf 5000 eingestellt, hat aber nicht funktioniert).
Der Begrenzer funktioniert auf jeden Fall! (Bitte in den Einstellwerten nicht verwechseln mit "maximale Drehzahl")
Wenn du allerdings den Begrenzer auf die Einspritzung stellst, setzt auch nur die Einspritzung aus und die Zündung läuft weiter.
Wenn du vorher das Saugrohr massiv mit Sprit geflutet hast (es ist ja noch nichts abgestimmt), dann könnte er sicherlich noch etwas weiter laufen.
Im Stand,völlig ohne Last durchaus denkbar.

Wir vermuten, dass die Ventilüberschneidung bei unserem kleinen 1-Zylinder so gross ist, dass das Einlassventil schon offen ist, wenn vor dem Ladungswechsel-OT gezündet wird.
Möglich.
Aber du wirst nicht so leicht ein zündfähiges Gemisch im Überschneidungs-OT an die Zündkerze bringen können.

Kann man für den Zündwinkel ein Minimum einstellen?
Du kannst doch im Zündkennfeld für jede Drehzahl/Drosselklappenstellung einen beliebigen Zündwinkel einstellen.
Da sollten eigentlich keine Wünsche offen bleiben.


gruß
Tobi

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Hermy
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Re: Luftmassenmesser bei kleinem Massenstrom

Beitrag von Hermy »

Hallo

Habt ihr schon mal den Zündungsoffsetwinkel abgeblitzt ob der überhaupt stimmt , dazu würde ich erstmal die Kerze rausdrehen(damit er leichter dreht) und dann mit der Blitzpistole die OT-Marlierung abblitzen wenn die bei 0-Grad Zündwinkel im Kennfeld nicht übereinstimmt habt ihr da auch schon mal ein Problem.
Zündwinkel im Leerlauf muss mit allem zwischen 5-20grad laufen ohne Backfire, deswegen kann es nur ein Problem bei der Drehzahlerfassung sein oder falscher Offsetwinkel.

Mfg Hermy

Klaus
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Re: Luftmassenmesser bei kleinem Massenstrom

Beitrag von Klaus »

Hallo, mit Kerze raus und Handstarter wird das mit dem Anblitzen wohl nicht klappen. Wie Tobi schon geschrieben hat, kann das Patschen ins Saugrohr auch von zu magerem Gemisch im Leerlaufbereich kommen. Motoren mit großen Ventilüberschneidungen kann man nicht mit Lambda1 im Leerlauf laufen lassen.
Ich würde den Offset mal anblitzen bei ca. 2000U/min. Da sollter der Motor ja einigermasen rund laufen können. Man muß bei dieser Konfiguration aber beachten, daß man die Verstellwinkelpistole auf den doppelten Wert stellen muß, der im Status angezeigt wird. Das liegt daran, daß die Zündlichtpistole von der doppelten Motordrehzahl ausgeht (durch das Funken in die Überschneidung).

Gruß Klaus

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Tobi
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Re: Luftmassenmesser bei kleinem Massenstrom

Beitrag von Tobi »

Man muß bei dieser Konfiguration aber beachten, daß man die Verstellwinkelpistole auf den doppelten Wert stellen muß, der im Status angezeigt wird. Das liegt daran, daß die Zündlichtpistole von der doppelten Motordrehzahl ausgeht (durch das Funken in die Überschneidung).
Was??
Kapier ich nicht :mrgreen:


gruß
Tobi

Klaus
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Re: Luftmassenmesser bei kleinem Massenstrom

Beitrag von Klaus »

Hallo Tobi, ich könnte ja gemein sein und sagen: "Du musst das auch garnicht kapieren", aber so was würde ich natürlich niemals machen.
Ich versuche es Dir mal zu erklären. Bei dem Einzylinder Motor wird vermutlich in Ermangelung eines Nockenwellengebers jede Umdrehung gezündet, oder?
Wenn dem so ist, dann erkennt die Zündlichtpistole das als doppelte Drehzahl an. Durch die falsche Drehzahlerkennung wird natürlich auch die Zeit für die Zündwinkel falsch berechnet. Aus diesem Grund muß man schon immer bei Zündung "Typ1" den doppelten Zündwinkel in der Zündlichtpistole eingeben, um auf OT zu blitzen. Falls der Motor nicht in die Überschneidung zündet, vergiss einfach alles was ich geschrieben habe.

Gruß Klaus

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Tobi
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Re: Luftmassenmesser bei kleinem Massenstrom

Beitrag von Tobi »

Ah okay, habe verstanden.

So hochwertiges Werkzeug habe ich nicht. :mrgreen:
Ich muss immer auf 0° blitzen und daher auch nix in der Richtung beachten.


gruß
Tobi

dominic_hska
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Re: Luftmassenmesser bei kleinem Massenstrom

Beitrag von dominic_hska »

Tobi hat geschrieben: Bei Anzahl der Impulse pro Umdrehung steht das richtige drin? Also die TATSÄCHLICHE Anzahl der Zähne?
Merkwürdig ist nur, dass die Drehzahlfehler jetzt sogar noch mehr sind als vorher... :?
Drehzahlerfassung funktioniert jetzt gut. Fehler lagen anfangs noch bei 30, sind aber nicht mehr gestiegen. jetzt liegen sie bei 3. haben nichts geändert, vielleicht wurde vorher zu unrund angerissen.

Tobi hat geschrieben: Habt ihr eine Breitbandlambdasonde dran?
Solche Fehlzündungen können auch schon mal von zu magerem Gemisch kommen.
Nein, ist eine Sprungsonde verbaut, die Regelt auch, aber der Motor spritzt viel zu viel ein.
Tobi hat geschrieben: Wenn du vorher das Saugrohr massiv mit Sprit geflutet hast (es ist ja noch nichts abgestimmt), dann könnte er sicherlich noch etwas weiter laufen.
Im Stand,völlig ohne Last durchaus denkbar.
Ich glaube genau da liegt der Hund begraben. Das Saugrohr ist nicht so ideal gestaltet. Die Düse spritzt genau auf die Saugrohrwand. Und diese wird im Betrieb auch nicht erwärmt.
Dort sammelt sich eine Menge Treibstoff an (haben wir beim Zerlegen gesehen), wenn wir im Leerlauf eine Weile laufen lassen. Ist wohl nicht genug Luftgeschwindigkeit um den Treibstoff der im Saugrohr steht in den Zylinder zu ziehen.

Hermy hat geschrieben: Habt ihr schon mal den Zündungsoffsetwinkel abgeblitzt ob der überhaupt stimmt , dazu würde ich erstmal die Kerze rausdrehen(damit er leichter dreht) und dann mit der Blitzpistole die OT-Marlierung abblitzen wenn die bei 0-Grad Zündwinkel im Kennfeld nicht übereinstimmt habt ihr da auch schon mal ein Problem.
Zündwinkel im Leerlauf muss mit allem zwischen 5-20grad laufen ohne Backfire, deswegen kann es nur ein Problem bei der Drehzahlerfassung sein oder falscher Offsetwinkel.
Also ich hoffe ich verstehe dich da richtig mit dem Zündungsoffsetwinkel. Wir Haben mit dem Oszilloskop gemessen, ob die Stellung vom Geberrad so ist wie wir uns das gedacht haben.
Der gemessene Zündwinkel stimmt mit dem in Trijekt überein.
Hermy hat geschrieben: Bei dem Einzylinder Motor wird vermutlich in Ermangelung eines Nockenwellengebers jede Umdrehung gezündet, oder?
Richtig, haben keine OT-Erkennung hinbekommen ohne einen riesen Aufwand zu betreiben.

Nochmal zum Backfire:
Wir kennen die Ventilüberschneidung leider nicht, das versuchen wir gerade in Erfahrung zu bringen. Zündwinkel vom ursprünglichen Vergaser wäre auch interessant.
Wie kann denn durch ein zu mageres Gemisch zurückgefeuert werden? Versteh ich nicht, bin aber auch ziemlich neu in dem Gebiet :)

Haben nun bald ein neues Saugrohr, bei dem die Düse direkt in den Einlasskanal spitzt. Bin gespannt ob das Abhilfe schafft.

Im nächsten Schritt wollen wir den Motor abmagern. Ich muss dazu sagen dass wir den Motor nur im Hinblick auf Verbrauch optimieren wollen.
Die Leistung ist zweitrangig.
Im Betrieb soll immer mit voll geöffneter Drosselklappe gefahren werden.
Eine Breitbandlambdasonde haben wir da, aber das Zusatzmodul zum Betrieb der Breitbandsonde haben wir leider nicht.

Wir könnten manuell die Spannung der Breitbandsonde in bestimmten Betriebspunkten ablesen und dann das Kennfeld eben mager einstellen.
Die große Frage ist nur, wie man das machen kann! Wie kann man die Einspritzzeiten gezielt verkürzen kann oder das ganze Kennfeld absenken kann.

Vielen Dank für euer Interesse und die Hilfestellung!

Klaus
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Re: Luftmassenmesser bei kleinem Massenstrom

Beitrag von Klaus »

Hallo, das Signal von der Breitbandsonde ist nur mit einem entsprechenden Controller auswertbar. Die Sonde allein bringt definitv nichts. Wenn man einen Breitbandcontroller eingebaut hat, dann kann man das Alpha/N Kennfeld an jedem Stützpunkt so mager oder fett stellen wie man will. Man muß dazu mit den Pfeiltasten den Cursor auf den entsrechenden Stützpunkt im Kennfeld bewegen und mit der (+) bzw. (-) Taste die Einspritzzeit verändern. In welchen Schritten das geschieht, wird oben im Fenster bei "Schrittweite" angezeigt. Die Schrittweite kann auch ganz einfach verändert werden über die Zahlentasten. Ich denke aber es ist hier angebracht, sich mal etwas Zeit zu nehmen für das Studium der Bedienungsanleitung.

Gruß Klaus

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