Luftmassenmesser bei kleinem Massenstrom

Themen rund um den Einbau von trijekt
dominic_hska
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Luftmassenmesser bei kleinem Massenstrom

Beitrag von dominic_hska »

Hallo,

ich baue gerade einen 50ccm Vergasermotor um zum Saugrohreinspritzer.
Habe nun verschiedene Fragen:

- Luftmassenmesser gibt es leider nicht in einer entsprechenden Baugröße.
Ich habe grob (Füllgrad 100%) einen Massenstrom von 1,74 kg/h (bei 1000 1/min) bis 12 kg/h (bei 7000 1/min) errechnet.
Das ergibt bei dem Luftmassenmesser ein Signal von von 1 V (bei 1000 1/min) und 1,57 V (bei 7000 1/min).

Ist das ausreichend für einen guten Betrieb oder sollte ich anstatt dem Luftmassenmesser besser Lufttemperatur und Saugrohrdruck messen?

- Ist bei der Messung von Ansauglufttemperatur und Saugrohrdruck noch ein Drosselklappensignal notwendig?
Eigentlich müsste doch der Saugrohrdruck als Lastsignal reichen oder nicht?

- Bei der Erfassung der Drehzahl und des Zünd-OTs will ich nur einen Geber an der Nockenwelle (also Typ 1) anbringen.
Hat da schon jemand Erfahrungen gemacht?

Gruß Dominic

Klaus
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Re: Luftmassenmesser bei kleinem Massenstrom

Beitrag von Klaus »

Hallo, mit diesen geringen Werten wird es zumindest im unteren Lastbereich und Leerlaufbereich nicht vernünftig abzustimmen sein. Vielleicht gibt es eine Möglichkeit das Messelement in ein kleineres Gehäuse zu verbauen. Die Abstimmung mit einem MAP Sensor als Hauptlastsensor wird auch nur dann klappen, wenn im Leerlauf der Saugrohrdruck auf unter 500 hPa absinkt. Auch wenn über Saugrohrdruck betrieben wird, benötigt man einen Drosselklappenpoti. Da die Beschleunigungsanreicherung über den Drosselklappenwinkel bestimmt wird. Den Zündwinkel kann man allerdings wahlweise auch über den Saugrohrdruck bestimmen. Wenn nichts anderes geht, dann kann man immer noch eine Abstimmung über Alpha/N vornehmen.

Gruß Klaus

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Tobi
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Re: Luftmassenmesser bei kleinem Massenstrom

Beitrag von Tobi »

ich würde mir von vorne herein die experimente mit luftmassenmesser oder saugrohrdruck sparen und gleich auf alpha/n abstimmen. alles andere geht sowieso in die hose denke ich. der luftmassenmesser ist auf jeden fall zu groß. bei saugrohrdruckerfassung hättest du mit diesem motor nicht nur mit unzureichendem unterdruck, sondern mit sicherheit auch mit wahnsinns druckschwankungen zu kämpfen.


gruß
Tobi

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Hermy
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Re: Luftmassenmesser bei kleinem Massenstrom

Beitrag von Hermy »

Tobi hat geschrieben:ich würde mir von vorne herein die experimente mit luftmassenmesser oder saugrohrdruck sparen und gleich auf alpha/n abstimmen. alles andere geht sowieso in die hose denke ich. der luftmassenmesser ist auf jeden fall zu groß. bei saugrohrdruckerfassung hättest du mit diesem motor nicht nur mit unzureichendem unterdruck, sondern mit sicherheit auch mit wahnsinns druckschwankungen zu kämpfen.


gruß
Tobi
Dem kann man nichts hinzufügen :)

dominic_hska
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Re: Luftmassenmesser bei kleinem Massenstrom

Beitrag von dominic_hska »

Vielen Dank für die Antworten erst einmal.
Wir haben an unserem Motor nun die gesamte Hardware verbaut, auch Saugrohrdrucksensor. Wegen den Druckschwankungen haben wir uns auch schon Sorgen gemacht und deshalb einen Puffer eingebaut, der diese eventuell genügend glättet.
Dass der Unterdruck nicht ausreichend ist, ist wohl nachvollziehbar, wir werden sehen ob es was wird. Ich gebe Bescheid sobald die Kiste mal läuft.

Wir sind also gerade dabei, den Motor mal zumindest zum "Husten" zu bringenm. Einspritzung funktioniert (Mit dem internen Test, sowie auch beim ziehen des manuellen Anlasser).
Drehzahlaufnahme funktioniert auch so halbwegs. Die Werte scheinen plausibel, auch wenn öfter Fehler im Bereich bis 15 Angezeigt werden.
Wir bekommen jedoch keinen Zündfunken.
Haben eine Zündspule eines GY6 Motors verbaut, welche in vielen 50ccm China-Rollern benutzt wird.

Die Zündspule seht ihr hier: http://www.amazon.de/Racing-Z%C3%BCndsp ... B004M3FEUM

Hat nur 2 Pins. Einen davon haben wir an Pin 41 gelegt, den anderen auf Zündungsplus. Aber irgendwie passiert rein garnichts. Keine Ahnung ob die Zündspule einen integrierten Zündtreiber hat. Unsere Steureung hat das Update 5.16 drauf.

Hoffe ihr könnt helfen.

Gruß Dominic

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Hermy
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Re: Luftmassenmesser bei kleinem Massenstrom

Beitrag von Hermy »

Hallo

Wie genau sieht denn dein Geberrad aus(Zähne, Lücke usw.), was hast genau hast du für einen Geber.
Machst du mal einen Drehzahltest und davon dann einen Screenshot?
Dann kann man evtl. schon erkennen woran es hackt.

Die Spule ist ziemlich eindeutig und muss an Pin 41 auch funktionieren, kann also eigentlich nur an der Drehzahlerfassung liegen.

Mfg Hermy

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Tobi
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Re: Luftmassenmesser bei kleinem Massenstrom

Beitrag von Tobi »

Probier mal mit der Zündspule "von Hand" einen Funken zu erzeugen.
Also das Kabel was auf Pin 41 geht, mal von Hand öfter kurz gegen Masse tippen.
Wenn es dann nicht funkt, liegt es an der Spule.
Möglicherweise musst du eine aus dem Autobereich verbauen.
Die hier kommt ja sicherlich von einer Kondensatorzündung. Evtl. funktioniert sie deshalb nicht ???

Ich denke zwar auch, dass die Drehzahlerfassung nicht optimal ist wegen den vielen Drehzahlfehlern
aber wenn die Einspritzdüse beim Anlassvorgang tickert, dann wird auch die Zündspule geschaltet.


gruß
Tobi

dominic_hska
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Re: Luftmassenmesser bei kleinem Massenstrom

Beitrag von dominic_hska »

Geber ist ein induktiver. Geberrad sitzt auf der Kurbelwelle. Der Geber zeigt senkrecht auf die Scheibenebene.
Hier ist eine Zeichnung des Geberrades:(Kleiner Fehler in der Zeichnung, durch ein fehlendes L0ch sind es insgesamt natürlich nur 43 Löcher, nicht 44)

Bild

Drehzahlscreenshot kann ich morgen oder Anfang nächster Woche mal machen.
Haben warscheinlich in den Einstellungen der Drehzahlerfassung irgend einen Fehler gemacht.
Die Einstellungen habe ich leider auch nicht im Kopf und an die Steuerung komme ich auch erst wieder morgen bzw. Anfang nächster Woche.

Was für Einstellungen sollten bei dem Geberrad denn getroffen werden?

Die Zündung von Hand werde ich mal ausprobieren.

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Tobi
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Re: Luftmassenmesser bei kleinem Massenstrom

Beitrag von Tobi »

Unter dem Punkt "Motor" bitte auf 2 Zylinder einstellen.
Das ist bei deinem 1-Zyl.-Motor so erforderlich, weil du keinen OT-Geber hast.
Ist einfach eine "Besonderheit" der Steuerung, bitte einfach so hinnehmen ;-)
(Das wird durch die folgenden Einstellungen wieder auf 1 Zylinder richtig hin gebogen)

Typ der Drehzahlerfassung ist 0
Empfindlichkeit bei niedriger Drehzahl würde ich auf 6 einstellen
Empfindlichkeit bei hoher Drehzahl auf 0
Trenndrehzahl 800
Auflösung d.Zeitbasis und Faktor der Lückenerkennung auf Standard einstellen.
Ob steigende oder fallende Flanke kannst du mit dem Drehzahltest raus finden, was besser ist.

Typ der Einspritzung auf 1 einstellen.
So wird nur das erste E-Ventil angetaktet.

Typ der Zündung muss in dem Fall auch auf 1 eingestellt werden.
So wird nur die erste Zündspule angetaktet, aber jede Umdrehung.
Schließzeit bei niedrigen Drehzahlen würde ich mal auf 5000 stellen.
Schließzeit bei hoher Drehzahl auf 3000
Trenndrehzahl 700


gruß
Tobi

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Hermy
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Re: Luftmassenmesser bei kleinem Massenstrom

Beitrag von Hermy »

Was nicht so optimal ist, erstmal handelt es sich hier nicht um ein Geberrad mit Lücke sondern um ein Geberrad wo ein Zahn etwa 4mal so lang ist wie die anderen, da hätte eigentlich da wo jetzt die "Lücke" ist ein Schlitz sein müssen und nicht vollmaterial.

Ich würde behaupten der kann so keinen OT erkennen da die Lücken ja alle gleich groß sind, drehzahl erkennt er, da er ja nur die Zähne zählt und weiß nach so und so viel ist eine runde rum.

Mfg Hermy

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Tobi
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Re: Luftmassenmesser bei kleinem Massenstrom

Beitrag von Tobi »

Das müsste der Steuerung eigentlich egal sein, weil sie Flankenwechsel auswertet.
Ich denke wenn man die steigende Flanke auswertet, sollte es auf jeden Fall funktionieren.

Allerdings halte ich die Lochscheibe auch nicht für sehr glücklich gewählt...
Wenn der Induktivgeber von seiner Bauart "klein genug" ist, könnte es aber schon alles so gehn.

Außerdem würde ich (wenn ich schon eine Drehzahlerfassung selber baue) IMMER eine mit 2 Zähnen Lücke machen,
das macht die Lückenerkennung beim Start nämlich um einiges sicherer.
Vor allem, wenn hier ein manueller Starter zum Einsatz kommt, ist eine schnelle und fehlerfreie Erkennung sehr wichtig.


gruß
Tobi

dominic_hska
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Re: Luftmassenmesser bei kleinem Massenstrom

Beitrag von dominic_hska »

Das Geberrad sollten wir wohl nochmal nachbearbeiten und ein Langloch feilen, anstatt dem "zusätzlichen" Zahn. Werde die Vorschläge am Montag ausprobieren und dann Rückmeldung geben.

Gruß Dominic

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Hermy
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Re: Luftmassenmesser bei kleinem Massenstrom

Beitrag von Hermy »

Vor allem solltest du versuchen das die Lücken genauso breit sind wie "Zähne", momentan sind die Lücken ja deutlich breiter und dann wenn möglich den Sensor Radial und nicht Axial anzuordnen. Quasi wenn du die Lücken wieder durch bohren herstellst dann einfach aussen abdrehen bis du deutlich bis zum Loch durchbrichst.

Mfg Hermy

dominic_hska
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Re: Luftmassenmesser bei kleinem Massenstrom

Beitrag von dominic_hska »

Hallo,

also wir haben die Einstellungen jetzt so übernommen wie Tobi meinte. Steigende Flanke ist auch eingestellt.
Hier der Drehzahltest: Haben keinen Anlasser sondern reissen mit der Hand an, desshalb die Unregelmäßigkeiten am Anfang.
Bild

Zündfunken kommt immer noch nicht.
Wir versuchen jetzt auch mal eine andere Zündspule aus.

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Tobi
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Re: Luftmassenmesser bei kleinem Massenstrom

Beitrag von Tobi »

Also mir gefällts...
Die ersten 2 Spalten sind natürlich Käse.
Aber ab Spalte 30/Zeile 3/Wert 4,98 (da ist die erste vernünftig sichtbare Lücke) ist alles tiptop.
Man sieht 44 Zähne und eine Zeitverdopplung bei der Lücke.
Das muss so funktionieren.

Du kannst ja mal probehalber ein Einspritzventil statt der Zündspule anschließen.
Nur mal um auf dem schnellen Weg zu prüfen ob der Ausgang geschaltet wird.


gruß
Tobi

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