Umbau auf E85

Abstimmung des Motors
J_R
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Re: Umbau auf E85

Beitrag von J_R »

Grundsätzlich im unteren Drehzahlbereich (~3000 Touren). Also wenn ich den 1.8T von unten raus beschleunige und Zündung nach MAP fahre

Kann ich dir das Zündkennfeld mal per Mail zukommen lassen bitte (xlsx Datei)? Ich denke für 98 Oktan ist es sehr großzügig ausgefallen...

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Hermy
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Re: Umbau auf E85

Beitrag von Hermy »

kannst ja mal schicken...

Mfg Hermy

J_R
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Re: Umbau auf E85

Beitrag von J_R »

danke, ist raus :)

J_R
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Re: Umbau auf E85

Beitrag von J_R »

Hermy hat geschrieben:Ich will nicht sagen das deine Variante grundsätzlich falsch ist.

Die Unterdruckkennlinie soll einem Lambdawert von 1,0 und einem Saugrohrdruck von 1013hPa entsprechen.

Sicherlich kann man die Kennlinie mit Vollast nicht auf Lambda 1 einfahren, aber das kann man auch anders lösen. Ganz wichtig ist halt das die Unterdruckkennlinie auf einen Festen Lambdawert eingestellt wird. Bei E85 z.B. stelle ich sie auf 0,85 ein, beim kleinsten Ladedruck, wo bei das Luftmassenkorrekturkennfeld dabei auf +150 ab etwa 60° Drosselklappenwinkel eingestellt wird. Bei Benzin Stelle ich sie (zumindest bei einem Turbo) auf 200 und stelle die Unterdruckkennlinie auf Lambda 0,8 ein(dem geneigten Beobachter sollte hier ein Zusammenhang auffallen :mrgreen: ).

Wenn du die Unterdruckkennlinie dann sauber auf diesen Konstanten Lambdawert eingestellt hast, kann man auch schon sehr schön erkennen in welchen Bereichen der Wirkungsgrad des Motor's gut und wann z.B. die Füllung sinkt.

Wenn du dann bei höheren Ladedrücken oder niedrigeren Drehzahlen anfetten oder abmagern musst machst du das auschließlich im Luftmassenkorrekturkennfeld.

Die Lambdaregelung schalte ich für die Vollast ab 60° Drosselklappe ab damit sie nicht mitoder dagegen regelt.

Mfg Hermy

Also ganz hab ich das noch immer nicht durchschaut...

Wenn ich die Unterdruckkennlinie einfahren möchte, mach ich das beim kleinst möglichen Druck (Wastegatevorspannung) und unter Vollast.


Welchen Lambdawert stellst du dann in den Einstellwerten/Lambdakennfeld ein? Lambda=1 für Teil- und Volllast und den Rest regelt das KKF über die voreingestellten 200 Promille?

Dann fahr ich einen Log von 1000 bis Enddrehzahl (Volllast) und korrigiere in der Unterdruckkennlinie die Drehzahlbereiche wo ich nicht Lambda = 0,8 habe??

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Hermy
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Re: Umbau auf E85

Beitrag von Hermy »

Die Lambdargelung habe ich dann entweder komplett aus oder zumindest für Volllast aus, Luftmassenkorrekturkennfeld ab ca. 60° DK auf +200 Stellen von 0-Endrehzahl, dann die Unterdruckkennlinie auf Lambda 0,8 einfahren.

Mfg Hermy

J_R
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Re: Umbau auf E85

Beitrag von J_R »

Ja, und die "Unterdruckkennlinie auf Lambda 0,8" einfahren ist ja ein iterativer Prozess, den ich über wiederholtes Loggen machen oder?

Log1: 0 bis Enddrehzahl Volllast => dann sehe ich, dass in verschiedenen Dzbereichen der Lambdawert nicht 0,8 ist => es erfolgt die Korrektur der Unterdruckkennlinie im 2D Kennfeld

Log2: vormalige Bereiche sind jetzt Lambda 0,8 => ok

wenn nicht => anpassen


In der Zeit steht das Luftmassen KKF aber permanent auf 200 Promille ab 60° DKW?


- Hab ich das grundsätzlich so richtig verstanden?

- Dachte das KKF sollte eigentlich so flach wie möglich bleiben (sprich "keine Korrekturen")?

- Im Teillastbereich und LL versuche ich dann bei deaktivierter Unterdruck Leerlaufkennlinie (Typ 2) mit dem KKF entsprechend gegenzusteuern, dass die anschließend aktivierte Lambdaregelung nicht viel ausgleichen muss?

- wenn ich über die 200 Promille Grenze drüber komme (muss bei Volllast aus AGT Gründen fetter werden) -- muss ich dann die Unterdruckkennlinie nochmal auf beispielsweise Lambda 0,75 rausfahren?

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Hermy
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Re: Umbau auf E85

Beitrag von Hermy »

J_R hat geschrieben:
In der Zeit steht das Luftmassen KKF aber permanent auf 200 Promille ab 60° DKW?
Ja richtig.

J_R hat geschrieben:- Hab ich das grundsätzlich so richtig verstanden?
Bis hierher ja...
J_R hat geschrieben:- Dachte das KKF sollte eigentlich so flach wie möglich bleiben (sprich "keine Korrekturen")?
Das ist immer unterschiedlich...die tendenz ist aber ähnlich
J_R hat geschrieben:- Im Teillastbereich und LL versuche ich dann bei deaktivierter Unterdruck Leerlaufkennlinie (Typ 2) mit dem KKF entsprechend gegenzusteuern, dass die anschließend aktivierte Lambdaregelung nicht viel ausgleichen muss?
Ja genau...
J_R hat geschrieben:- wenn ich über die 200 Promille Grenze drüber komme (muss bei Volllast aus AGT Gründen fetter werden) -- muss ich dann die Unterdruckkennlinie nochmal auf beispielsweise Lambda 0,75 rausfahren?
Nein wenn du dann zum kühlen fetter werden musst z.B. Lambda 0,75 , dann musst du dein Korrekturkennfeld ändern auf 250 und willst du ihn im unteren Drehzahlbereich bei Vollast magerer laufen lassen z.B. Lambda 0,9 dann stellst du das Korrekturkennfeld in dem Bereich auf 100. Wenn das Korrekturkennfeld auf null steht bei Vollast müsste er ja mit Lambda 1 Laufen.


Mfg Hermy

J_R
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Re: Umbau auf E85

Beitrag von J_R »

ok, dann bin ich ja jetzt im Bilde

Danke!

J_R
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Re: Umbau auf E85

Beitrag von J_R »

So, Fragen gehen einem ja nie aus...

- Ist es sinnvoll, wenn ich den Leerlaufregler gleich bei der Abstimmung der Unterdruckkennlinie aktiviere? Wird da die Kurve im unteren Drehzahlbereich nicht verfälscht?

- Wenn ich die Unterdruckkennlinie für Vollast rausgefahren habe und vorerst im Teillastbereich und Leerlauf primär mal die Lambdaregelung werken lasse, kann ich da gleich das KKF auf lernfähig stellen?

- Ich möchte grundsätzlich die originale 1.8T Nockenwellenverstellung nutzen. Mach ich das mit der "einmal spät" + "einmal früh" Stellung über den gesamten Dzbereich? Also dass ich den Versteller an dem Drehzahlpunkt deaktiviere, wo der Lambdawert ansteigt? Oder empfiehlt sich die Aktivierung der NWverstellung erst bei einem einwandfreien Lambdakennfeld?

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Hermy
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Re: Umbau auf E85

Beitrag von Hermy »

J_R hat geschrieben:- Ist es sinnvoll, wenn ich den Leerlaufregler gleich bei der Abstimmung der Unterdruckkennlinie aktiviere? Wird da die Kurve im unteren Drehzahlbereich nicht verfälscht?
Das hängt von dem Wert ab der bei "Leerlaufstellerposition, wenn Motor nicht im Leerlauf" steht, wenn keine 0 sondern z.B. 50% sollte er schon aktiviert sein , da dann der Leerlaufsteller wirkt als hätte man eine größere Drosselklappe und somit darauf einfluss hat.
Ich persönlich stelle den Wert immer etwa auf den Wert den der Leerlaufsteller im Leerlauf hat wenn der Motor warm ist, da dadurch reagiert das System schneller wenn man vom Gas geht da der Leerlaufsteller nicht erst aufgehen muss.

Bitte dran denken eine Freilaufdiode zu verbauen damit sicher LLR auch vernünftig steuern lässt, einfach zwischen die beiden Anschlüsse vom LLR.
J_R hat geschrieben:- Wenn ich die Unterdruckkennlinie für Vollast rausgefahren habe und vorerst im Teillastbereich und Leerlauf primär mal die Lambdaregelung werken lasse, kann ich da gleich das KKF auf lernfähig stellen?
Ja das Korrekturkennfeld kannst du dann lernfähig stellen, macht sich auf der Straße besser, sonst passiert da noch was ;)
J_R hat geschrieben:- Ich möchte grundsätzlich die originale 1.8T Nockenwellenverstellung nutzen. Mach ich das mit der "einmal spät" + "einmal früh" Stellung über den gesamten Dzbereich?


Das ganze wird ja über die Fehler und Schaltausgänge definiert, das solltest du Drehzahl und Drosselklappenabhängig machen.
Einschalten ab 35° und von 1500U/min-etwa 4700U/min muss man sich mal rantasten.
Wichtig hierbei die Unterdruckkennlinie ohne Verstellung einfahren und dann den Lambdawert mit Verstellung im Korrekturkennfeld anpassen, dazu musst du dann bei höherer Last bestimmt bis 350 im unteren Drehzahlbereich bei Vollast anheben.
J_R hat geschrieben:Oder empfiehlt sich die Aktivierung der NWverstellung erst bei einem einwandfreien Lambdakennfeld?
Die Nockenwellenverstellung solltest du nach dem Einfahren der Grundkennlinie einstellen.

Mfg Hermy

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Re: Umbau auf E85

Beitrag von J_R »

Hermy hat geschrieben: Das hängt von dem Wert ab der bei "Leerlaufstellerposition, wenn Motor nicht im Leerlauf" steht, wenn keine 0 sondern z.B. 50% sollte er schon aktiviert sein , da dann der Leerlaufsteller wirkt als hätte man eine größere Drosselklappe und somit darauf einfluss hat.
Ich persönlich stelle den Wert immer etwa auf den Wert den der Leerlaufsteller im Leerlauf hat wenn der Motor warm ist, da dadurch reagiert das System schneller wenn man vom Gas geht da der Leerlaufsteller nicht erst aufgehen muss.
Hab ich noch nicht ganz verstanden... Du lässt also den Leerlaufsteller generell etwas geöffnet, wenn du die Unterdruckkennlinie einfährst? Sagen wir mal 30% -- wenn die Kennlinie dann rausgefahren ist und ich kupple bei hoher Drehzahl aus, muss der LLS bspw nur mehr auf 50% öffnen und nicht um 50% wenn er bei "Motor nicht im Leerlauf" auf 0 steht.


Hermy hat geschrieben: Wichtig hierbei die Unterdruckkennlinie ohne Verstellung einfahren und dann den Lambdawert mit Verstellung im Korrekturkennfeld anpassen, dazu musst du dann bei höherer Last bestimmt bis 350 im unteren Drehzahlbereich bei Vollast anheben.
Weil ich in dem Bereich, wo der Versteller aktiv ist mehr Füllung habe/erreichen kann oder? Lernt mir das das KKF ggf mit oder muss ich selber anfetten??

Mit der Zündung muss ich dann in dem Bereich auch aufpassen -- da kann es im Vergleich zum Zündkennfeld ohne Verstellung bei gleichen Werten zum Klopfen kommen?

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Hermy
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Re: Umbau auf E85

Beitrag von Hermy »

J_R hat geschrieben:Hab ich noch nicht ganz verstanden... Du lässt also den Leerlaufsteller generell etwas geöffnet, wenn du die Unterdruckkennlinie einfährst? Sagen wir mal 30% -- wenn die Kennlinie dann rausgefahren ist und ich kupple bei hoher Drehzahl aus, muss der LLS bspw nur mehr auf 50% öffnen und nicht um 50% wenn er bei "Motor nicht im Leerlauf" auf 0 steht.
Ja richig, kleines Beispiel: wenn dein motor im Stand warm ganz ruhig mit 900U/min läuft hat er z.B. ein Leerlaufstellerwert von sagen wir mal 40, den Wert trägst du dann bei "Leerlaufstellerposition, wenn Motor nicht im Leerlauf" ein. Beim fahren ist dann so: so lange du ausserhalb der Leerlaufgrenzen bist(DK <z.B3° und Drehzahl <1500U/min) ist dein LLR mit dem Wert 40 offen(Vorteil zusätzliche Querschnitt), kommst du dann unterhalb der Leerlaufgrenzen springt der LLR ja auf den Wert aus der Kennlinie Leerlauf Start wert(z.B. 50). so muss er halt nicht mehr von ganz zu auf 50 aufmachen sondern nur von 40 auf 50, was natürlich viel schneller geht.
J_R hat geschrieben:Weil ich in dem Bereich, wo der Versteller aktiv ist mehr Füllung habe/erreichen kann oder? Lernt mir das das KKF ggf mit oder muss ich selber anfetten??
Da wirst du von Hand zum Anfang nachhelfen müssen da der Unterschied bei der Füllung schon recht groß ist und die Lernfähigkeit dafür dann doch zu langsam ist.
J_R hat geschrieben:Mit der Zündung muss ich dann in dem Bereich auch aufpassen -- da kann es im Vergleich zum Zündkennfeld ohne Verstellung bei gleichen Werten zum Klopfen kommen?
Würde man denken, aber da kann(muss) man sogar etwas mehr Zündung fahren als normal.

Mfg Hermy

J_R
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Re: Umbau auf E85

Beitrag von J_R »

Danke Mathias!

Also da kann ich das Zündkennfeld (was ich dir als Excelfile geschickt habe) grundsätzlich mal so stehen lassen??

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Hermy
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Re: Umbau auf E85

Beitrag von Hermy »

J_R hat geschrieben:Danke Mathias!

Also da kann ich das Zündkennfeld (was ich dir als Excelfile geschickt habe) grundsätzlich mal so stehen lassen??
Im niedrigen Druckbereich(unter 1bar) und niedriger Drehzahl(unter 4500U/min) würde ich sie erstmal etwas weiter runter nehmen.

Mfg Hermy

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Re: Umbau auf E85

Beitrag von J_R »

Ok danke

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