Spannungswerte einer Sprung Lambdasonde

Abstimmung des Motors
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Red1600i
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Spannungswerte einer Sprung Lambdasonde

Beitrag von Red1600i »

Hallo Klaus,

was wären die Einstellwerte für eine normale Bosch LC12 Sprunglambdasonde?

Leerlauf, Teillast, Vollast?

Ich habe die ganzen Kennfelder mit einer Breitbandsonde fertig eingefahren, der Motor ist damit sehr sparsam. Als Werte mit der Breitbandsonde hatte ich:
Leerlauf = 1.0V = Lambda 1.0
Teillast = 0,98V
Vollast= 0,90V

Mit der LC12 Sprungsonde habe ich eingestellt:
Leerlauf =0,7V
Teillast=0,7V
Vollast=0,85V

Aber damit steigt der Verbrauch gut 20% an, vorher war der 1600i Käfer Motor super sparsam, unter 6Liter.

Ist 0,7 Volt nicht Lambda 1? Ich habe auch schon mal gelesen, dass Lambda =1 auch nur 0,45 Volt bei der Sprungsonde sein soll. Kann das stimmen?

Gruss

Martin

Klaus
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Beitrag von Klaus »

Hallo Martin, es stimmt, daß Lambda 1 genau 0,45 Volt entspricht. Nur wirst Du das so ohne weiteres nicht eingeben können. Es passiert nämlich folgendes bei einer Sprungsonde. Abhängig von Einbaulage und Abgastemperatur fällt die Lambdaspannung beim Abmagern nicht linear ab, sondern es wird immer wieder passieren, daß die Spannung kurzzeitig fast auf 0,1 Volt wegbricht. In diesem Moment wird Trijekt einen zu mager laufenden Motor erkennen und wieder anfetten. Die Spannung von 0,45 Volt wird im Fahrbetrieb eigentlich nie konstant erreicht. Der Wert wird immer hin und her schwanken von ca. 0,1 Volt bis 0,7 Volt. In der Serie helfen sich die Hersteller damit, daß auf der Signalleitung der Sonde eine permanente Spannung von 0,45 Volt anliegt mit einem sehr hohen Widerstand. Jetzt wird nur noch Unterschieden zwischen "Spannung über 0,45 Volt =Fett" u. Spannung fällt unter 0,45 Volt= mager" Durch die Spannung aus dem Steuergerät wird praktisch die Lambdaspannung stabilisiert.
Wenn Du aber die Abstimmung Deines Motors so gut hinbekommen hast, daß die Regelung im Fahrbetrieb nur noch wenig regeln muß, dann ist es kein Problem mit der Sprungsonde. Du solltest zunächst mal unter Vollast die Lambdaregelung abschalten und mit der Breitbandsonde überprüfen wie fett oder mager er denn läuft. Eine vernünftige Regelung unter Vollast ist nämlich mit einer Sprungsonde unmöglich, da die Sonde im fetten Bereich sehr temperaturabhängig arbeitet. Aus diesem Grund wird auch in der Serie die Regelung unter hoher Last abgeschaltet. Wenn der Motor wie gesagt sehr gut abgestimmt ist, dann solltest Du die Regelung im LL und TL so einstellen, daß nur noch +/- 10% geregelt werden darf. Dann die Regelgeschwindigkeit auf max. 10 stellen und den Sollwert für die Lambdaspannung langsam immer niedriger einstellen. Bei manchen Fahrzeugen ist da bei ca. 0,66 Volt Schluß und bei anderen kann man tatsächlich sehr nahe an die theoretischen 0,45 Volt herankommen. Kritisch wird immer der Betrieb im unteren bis mittleren Temperaturbereich sein, wo die Sonde noch nicht sehr heiß ist. Da neigt der Motor dann zu Magerruckeln. Wenn Du aber zB. nach einer längeren Vollgasfahrt wieder im TL fährst, dann wird er wahrscheinlich einige Sekunden zu fett laufen. Wenn durch ein gut passendes Kennfeld aber nur wenig geregelt werden muß, dann ist das alles unproblematisch. Man kann da durch langsames herantasten auch mit der Sprungsonde hervorragende Verbrauchswerte realisieren. Ich bin davon überzeugt, daß Du das hinbekommst.

Gruß Klaus!

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Red1600i
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Beitrag von Red1600i »

Hallo Klaus,

die Regelgeschwindigkeit hatte ich bereits bei 10, das passt dann also.

Ich habe probeweise mal im Teillastbereich die Lambdaspannung mal Stück für Stück runter bis 0,45V runtergesetzt. Er regelt im Status sogar runter bis stabil um 0,5 Volt. Bei 0.45V als Sollwert bricht er dann immer wieder dann im Status auf 0,1V zusammen, jedenfalls beginnt der Statuswert stark zu springen.

Ich glaub, ich lass ihn mal im Teillast auf 0,5V stehen. Mal sehen wie's mit dem Spritverbrauch klappt. Ich habe auch das Regelfeld der Sonde auf +/-10% begrenzt. Das sollte auch nochmal was bringen.

Danke!

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