Ladedruck Problem.....

Abstimmung des Motors
JK-Turbotechnik
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Re: Ladedruck Problem.....

Beitrag von JK-Turbotechnik »

Hy zusammen.

Ich habe hier gerade gelesen und es hat sich mir eine Frage aufgetan.

Wenn ich einen Motor,wie zb. einen 1.8T nehme und den mit einem K04 und 1,8 Bar auf sagen wir mal 280 PS auflade.

Dann nehme ich einen GT42 und blase den auch mit 1,8 Bar auf.

Dann würden sagen wir mal geschätzte 500 PS anliegen.

Dass die Luftmasse nicht die Gleiche ist, ist mir klar aber wenn Trijekt immer nur nach druck rechnet,dann würde das Trijekt STG ja die Luftmasse gar nicht berücksichtigen können.

Denn egal welcher Turbo am Krümmer verschraubt ist ,hast du beim abstimmen wenn ich ohne druck fahre immer die 1013HPA.

Denn die abgestimmte Unterdruckkennlinie geht ja immer auf 1013HPA und der Benzindruck bei Ladedruck macht die Spritmenge.

Das würde Theoretisch heißen, dass egal welcher Lader drauf ist, sich alles mit der gleichen abstimmung fahren lässt.

Bei einer Luftmassenmessung würde mir das einleuchten, wenn bei weniger druck mehr Luftmasse erreicht wird geht der LMM ja mit 5V auf anschlag.

Das ist mir eine Riesen Wissenslücke.


mfg. Jürgen

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Hermy
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Re: Ladedruck Problem.....

Beitrag von Hermy »

Hi

K04 mit 1,8bar kannst du nicht bis zum zur Enddrehzahl beibehalten , da der Wirkungsgrad des Laders immer schlechter wird, sprich der Durchsatz der Abgasseite/Verdichterseite sinkt und die Ladelufttemperatur steigt immer höher und damit der Sauerstoffgehalt, wenn du dir die Kennfelder beider Lader ansiehst wirst du dann auch sehen das du den K04 gnadenlos überdrehen würdest, ich gehe davon aus das du der Ladedruck egal wie stark du das Wastegate ansteuerst, hintenraus immer sinken wird aus den zuvor genannten gründen.

Du kannst das ganze auch ganz gut am Lambdawert sehen, wenn du den ganz sauber für z.B. 1bar einfährst auf 0.8 wirst du sehen das der Lambdawert irgendwann stark ins fette abdriftet da der Luftdurchsatz sinkt trotz höheren Ladedruck's.

Gruß Hermy

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Tobi
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Re: Ladedruck Problem.....

Beitrag von Tobi »

Die angesaugte Luftmasse wird ja über Luftdruck und Lufttemperatur mehr oder weniger "erahnt".
Das geht auch eigentlich ganz gut, denn es besteht ja immerhin ein physikalischer Zusammenhang zwischen Luftmasse, Luftdruck und Lufttemp.
Was bei der Saugrohrdruckmessung nicht erfasst wird, ist das was durch das Auslassventil wieder zurück in den Brennraum kommt.
Das würde der Luftmassenmesser indirekt natürlich mit erfassen, wenn bei gleichem Druck mal mehr oder mal weniger Frischluft durch geht,
je nach dem wie "gut" der Lader für den Betriebspunkt geeignet ist.

Was nun den Unterschied bei den Ladern ausmachen könnte,
wäre dass man durch einen besseren Lader (besserer Wirkungsgrad) ggf. bei sonst gleichen Bedingungen weniger Abgas und dadurch mehr Frischluft im Brennraum hat.
Dann wäre die angesaugte Luftmasse bei gleichem Luftdruck höher und die Saugrohrdruckabstimmung nach Austauschen des Laders nicht mehr korrekt.
Möglicherweise.

Wenn du abgasseitig immer gleiche Bedingungen hast, müsstest du in einem stationären Punkt (Drosselklappe, Drehzahl, Luftdruck, Lufttemperatur, Zündwinkel, Lambda = konstant)
immer ein und dieselbe Leistung im Brennraum umsetzen, vollkommen egal woher der Luftdruck kommt. (Turbo, Kompressor, externes Gebläse, 2000Meter unter Tage, ...)

Soweit nach meinem Verständnis, ich lasse mich aber gerne belehren, wenn dem nicht so ist. :mrgreen:


gruß
Tobi

JK-Turbotechnik
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Re: Ladedruck Problem.....

Beitrag von JK-Turbotechnik »

Dass ist ein interessantes Thema.

So sehe ich das auch, denn egal welches Ladeaggregat, die Luft durch die Drosselklappe presst, im endeffekt bestimmen Temperatur und Druck die Luftmasse(Molekularisch gesehen).

Egal ob man mit einem GT45 in ein 60mm Ladeluftrohr reinbläst, oder mit einem GT28, die Durchströmende Luft wird dann immer die gleiche sein sofern die Temperatur die gleiche ist.

Aber ich bin mir halt da noch nie so richtig sicher gewesen...

Danke sehr..

mfg. Jürgen

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